Alle Gemeinschaften, die auf Freiwilligkeit aufbauen, befassen sich früher oder später mit den gleichen Themen. Wie identifiziert man die Arbeit eines Einzelnen? Wie würdigt man Beiträge von Mitgliedern und dankt ihnen für ihren Einsatz?

Im Falle von Joomla ist das nicht anders. Seit 14 Jahren sind wir mit diesen Problemen konfrontiert und versuchen Lösungen zu erarbeiten. Bisher haben wir keine befriedigenden Antworten auf die folgenden Fragen gefunden:

  • Wie schaffen wir eine Kultur des Respekts?
  • Wie stellen wir sicher, dass sich jeder Mitwirkende geschätzt fühlt?
  • Wie finden wir neue Mitglieder?
  • Wie vermeiden wir übermäßige Arbeitsbelastung und reduzieren die Gefahr von Burnout?
  • Wie schaffen wir es, dass alle überwiegend gerne und mit Freude zusammenarbeiten?

Die aktuell führenden Community-Mitglieder sind sich der Probleme nur allzu bewusst. Sie haben mehrmals versucht, Lösungen zu finden. Die Einrichtung des Volunteers Engagement Team ist der jüngste Versuch. Trotzdem ist es so, dass die Probleme heute weiterhin bestehen - teilweise sogar in größerem Ausmaß. Die einfachste Möglichkeit dieses Problem anzugehen besteht darin, den Kopf in den Sand zu stecken und zu erwarten, dass sich alles mit der Zeit von selbst löst. Das ist aber in unseren Augen nicht die ideale Lösung. Uns ist klar, dass Freiwillige diese Situation nicht alleine umkehren - egal wie engagiert sie sind.

Joomla gehört uns allen, die wir mit dem Content Management System arbeiten. Wir alle spielen eine Rolle bei der Schaffung einer Kultur des Respekts. Es ist an der Zeit anzuerkennen, dass die einzige Möglichkeit, diese Probleme zu lösen, darin besteht, als Gemeinschaft gemeinsam zu handeln.

Wie fördert man Respekt?

Höre anderen zu

Ein Freiwilliger verliert die Motivation, wenn er das Gefühl hat, dass seine Meinung nicht gehört wird. Wenn jemand einen Beitrag leistet, dieser aber nicht beachtet wird, reicht es nicht, wenn er am Ende hört, „Du hattest Recht, wir hätten zuhören sollen“. Das hilft nichts. Die Motivation des Mitglieds ist in der Regel verloren, die Zeit wurde verschwendet und das gesamte Problem wäre gar nicht erst in der Welt, wenn man vorher zugehört hätte. Indem du anderen zuhörst, leistest du einen positiven Beitrag!

Sei konstruktiv

Alle Freiwilligen arbeiten mit leidenschaftlich und allen ist Joomla und die Zukunft des CMS wichtig. Dies macht es schwer, Kritik anzunehmen. Wesentlich ist, dass jeder Einzelne anerkennt, dass keiner von uns perfekt ist und dass er auf die Meinungen anderer hört. Ein aussagekräftiges Feedback ist die Voraussetzung dafür, das Dinge besser werden.

Wenn du etwas kritisch siehst, dann sage nicht nur „das ist falsch“. Versuche, konstruktiv zu sein und zu erklären, warum dies in deinen Augen nicht der richtige Weg ist. Mach einen Vorschlag, der beschreibt, wie es aus deiner Sicht besser ist. Sei nicht beleidigt, hören zu, diskutiere, fordere eine ausführlichere Begründung an, wenn du sie benötigst - und, ganz wichtig: arbeite mit anderen zusammen.

Arbeitsüberbelastung

Joomla hat sich immer darauf verlassen, dass nur ein paar Freiwillige die meiste Arbeit leisten. Diese wenigen Mitglieder handeln so, weil sie sich mit Joomla identifizieren und hohe Erwartungen an die Zukunft des CMS haben. Teilweise haben sie ihr Leben Joomla gewidmet.

Dies ist nicht gesund für die Freiwilligen und ebenso wenig für die Community. Es ist keine Freiwilligenarbeit mehr. Wenn diese Mitglieder irgendwann einmal wenig Anerkennung oder Bestätigung erhalten, macht es ihnen keinen Spaß mehr. Sie werden wütend, bitter, demotiviert oder ausgebrannt und ziehen sich aus der Community zurück.

Verstecke dich nicht vor Kritik, sondern nimm sie dankbar an

Wir sind Open Source und arbeiten nicht hinter verschlossenen Türen.

Die Arbeit in privaten Teams ist keine Lösung für ein Projekt wie Joomla. Es schafft gleich zu Beginn eine Barriere, die besagt: „Wir haben Recht und eure Meinung interessiert uns nicht.“ Dieser Mangel an Transparenz und das Vermeiden von Feedback vergessen, dass wir eine Community sind. Es schafft mehr Ärger und Ressentiments. Es zeigt einen Mangel an Respekt für andere.

Denke immer daran, dass wir nicht alle dieselbe (Mutter)-Sprache sprechen

Wir sind eine Gemeinschaft unterschiedlicher Altersgruppen, fast aller Kulturen und eine Community, die verschiedene Sprachen spricht. Viele Missverständnisse und Meinungsverschiedenheiten sind nicht vermeidbar. Wenn du nicht in deiner Muttersprache kommunizierst, ist es umso schwieriger. Du wirst einige der Feinheiten und Nuancen des Englischen nicht wahrnehmen und unbeholfen oder sogar unhöflich wirken.

Denke daran, bevor du zu schnell antwortest und eventuell überreagierst.

Kritisiere und kommentiere immer sachlich und nie persönlich

Bevor du auf einen Kommentar beantwortest, von dem du dich beleidigt fühlst, nimm dir etwas Zeit. Lies den Text in Ruhe, nachdem du geschlafen hast. Normalerweise ist eine Anmerkung nicht so gemeint, wie sie bei dir ankommt. Lass dich an deiner Antwort messen. Die Beantwortung einer Beleidigung durch eine andere war nie eine Lösung. Versuche sachlich zu diskutieren oder wende dich an einen Teamleiter, um Hilfe zu erhalten. Ein Mangel an Respekt wird in der Joomla-Community niemals ignoriert.

Wie schafft man eine Kultur des Respekts?

Bedanke dich

Joomla würde ohne seine Gemeinschaft von Freiwilligen nicht existieren. Es gibt viele Gründe, dankbar zu sein. Nimm dir einen Moment Zeit, um dich zu bedanken. Das sind nur kleine Worte, aber sie haben eine nicht zu unterschätzende Bedeutung wenn von Herzen kommen und sie werden zu oft vergessen.

Führungsverpflichtung

Die Joomla-Führung unternimmt ihr Bestes, um ihren Freiwilligen mehr Respekt, Rücksichtnahme und Anerkennung zu erweisen, ihre Aufmerksamkeit zu schärfen und die Gemeinschaft an unsere Werte zu erinnern.

Wenn du Ideen hast, wie wir den Umgang miteinander verbessern und eine Kultur des Respekts schaffen, oder wenn du uns dabei unterstützen möchtest, dann senden uns eine E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Originaltext in Englisch: https://community.joomla.org/blogs/community/joomla-we-have-a-problem.html