Der Winter war in ganz Deutschland "weiß" wie lange nicht mehr. Kaum ist es draußen wieder wärmer und die Natur beginnt aufzuleben, präsentieren wir Euch das erste J!-Interview im Jahre 2021.
Dafür sprachen wir zu Jahresbeginn mit Christian "Kiki" Schuelling.
Neben seinen Programmier- und „Bastelkenntnissen“ hat er sich der Musik verschrieben.
Was er neben dem Computertisch alles für Instrumente spielt, und wie er zu seiner noch jungen „Beziehung“ zur deutschen Joomla-Community gekommen ist, hat er uns auch erzählt.
Er erklärt uns auch, ob ihm der Platz vor dem PC-Bildschirm oder hinter dem Schlagzeug auf einer Bühne lieber ist…

Wir wünschen Euch beim Lesen des Interviews viel Spaß!

Christian, oder soll ich dich Kiki nennen?, stell dich doch bitte kurz einmal vor.
Ja, grundsätzlich ist mir Kiki tatsächlich lieber auch wenn das vielleicht erst mal komisch wirkt. Ich heiße aber schon seit meinem dritten Lebensjahr so und irgendwie hat sich der Spitzname durchgesetzt. Mein Bruder hat ebenso einen Spitznamen, er heißt Bobo und irgendwie nennen uns alle, die uns kennen halt Kiki & Bobo (oder auch umgekehrt). Sogar die Lehrer in der Schule haben uns damals so genannt oder auch meine Ausbilder.
Ich bin jetzt 41 Jahre alt, geschieden, habe einen Sohn und 2 Dackel – aktuell sogar noch einen Pflegehund.
Ich wohne quasi schon immer am Niederrhein, die meiste Zeit davon in der „kleinsten Großstadt“ Deutschlands, in Moers.


Wie bist du in deinem Heimatort Moers das erste Mal auf das CMS Joomla! aufmerksam geworden?

Damals, ich glaube das muss ca. 2011 oder so gewesen sein, durch meinen guten Freund Yannick Spang. Yannick war vor vielen Jahren auch echt aktiv in der deutschen Joomla!-Community (er lebt aber mittlerweile in Asien) und ich habe damals auch eine Zeit lang in seiner Kölner Agentur gearbeitet.
Yannick hat mich damals immer mit der Nase auf den „heißen Scheiß“ gestoßen. Er wusste, dass ich mir gerne neue Sachen reinziehe und mich da voll drin verbeiße. So bin ich damals auch zu Seblod gekommen. Ich glaube rückwirkend betrachtet ist dann wiederum Seblod der Grund warum mich einige in der Joomla!-Community schon länger kennen.
Ich muss zu meiner Schande gestehen: So richtig „aktiv“ und Mitglied der Community bin ich erst seit 2019.

 

Wie und wo setzt du Joomla! ein?
Wenn es geht eigentlich für alle Webprojekte, die anfallen. Ich mache natürlich auch Wordpress, wenn es sein muss. Aber am liebsten setze ich für Projekte Joomla! ein. Teilweise nutze ich in Ausnahmefällen sogar nur das Joomla!-Framework, wenn ich kleinere Anwendungen zusammenbasteln muss.
Ich habe mir sogar mal einen Teleprompter für die Bühne gebaut. Das Ding basierte auf einem Rasperry Pi, einem 24-Zoll-Touch-Monitor und Joomla! mit Custom Overrides war dann der „eigentliche Teleprompter“.

Zu erreichen bin ich unter meiner Webseite: www.wir-lieben-webdesign.de

 

Du betreibst auf YouTube unter „ScreendesignWhykiki“ auch einen eigenen Kanal u.a. für und über Joomla!. Was genau findet man dort von dir?
Jede Menge Tutorialvideos, ein bisschen Musik, aber auch einige Videos zu Videogames. Ich habe den Kanal vor zig Jahren eigentlich nur aufgemacht, weil ich damals begonnen habe mir mit Videos meinen eigenen Kram zu „erklären“.
Immer wenn ich was Neues in Seblod gerafft habe, habe ich das direkt als Video aufgenommen, damit ich das auch Monate später noch mal abrufen konnte, weil ich dazu neige so Sachen schnell zu vergessen.
Anfangs waren die Videos privat – irgendwann habe ich die aber einfach freigegeben, weil ich dachte, dass die vielleicht auch anderen helfen. Tja und so wurden das über die Jahre immer mehr Videos. Ich habe jetzt aber schon seeeehr lange nix mehr hochgeladen, wird eigentlich mal wieder Zeit.
Stefan Wendhausen und ich haben schon einmal über eine Tutorialserie zu Joomla! 4 „gequatscht“, aber bisher ist da noch nix so richtig spruchreif.

 Externer Link zum Youtube Kanal von Kiki: ScreendesignWhykiki


Ich weiß aus eigener Erfahrung mit dir, dass du gerne auch mal einem schwierigen Problem oder einer Fehlermeldung auf die Spur kommst. Was machst du lieber, programmieren oder Bugs bzw. Fehler finden und warum?

Also schon lieber programmieren. Da macht mir das Ausdenken der Klassen und Funktionen am meisten Bock. Oder halt generell eine Lösung suchen für die Problemstellung – am liebsten mache ich gerade so API-Anbindungen mit Joomla!-Komponenten oder Plugins.
Bugs und Fehlersuche hasse ich eigentlich, das löst in mir so richtigen Stress aus – ich kann so Problemstellungen auch nur sehr schlecht loslassen, so dass mich manche Probleme schon ganze Wochenenden, aber auch Urlaube gekostet haben.

 

Bist Du in einer JUG oder in einer ähnlichen Joomla!-Gruppe organisiert?
Andy Rücker und ich hatten mal geplant eine JUG Niederrhein zu gründen, aber wie so oft: Da ist nix so richtig spruchreif. Im Rahmen der Corona-Pandemie hat sich ja noch mal einiges geändert, so dass ich jetzt zumindest in der JUG Köln online mit aktiv bin (aktuell eher nur als Zuhörer bei den Sitzungen) und ich bin auch Mitglied der JUG Online.

 

Hast du schon mal Joomla!-Veranstaltungen oder Communitytreffen besucht?
Ja, allerdings erst echt spät. Ich habe jahrelang im stillen Kämmerlein meine Seiten gebastelt und paar Videos aufgenommen, aber habe mich nie aktiv in der Community beteiligt. Dabei war ich durch meinen Freund Yannick Spang schon recht „nah“ dran, habe mich aber nie gut genug gefühlt was beitragen zu können….ich dachte das müsste man.
Bis ich dann im Februar 2019 zum ersten Mal beim Joomla!-Barcamp in Essen war. Da habe ich ne Menge cooler Leute kennengelernt und durch Zufall mitbekommen, dass man mich auf Grund meiner Videos in der Community kannte.
Das hat mir so viel Bock gemacht, dass mein Chef und ich danach direkt zum JoomlaDay Österreich in Wien geflogen sind und ebenfalls beim letzten offiziellen „Präsenz“-JoomlaDay in Gießen am Start waren. Da war ich dann auch zum ersten Mal als Speaker aktiv und habe einen Vortrag gehalten.
Beim Online-JoomlaDay 2020 war ich dann ebenfalls wieder als Speaker aktiv.

 

Wenn du schon mal Sprecher beim JoomlaDay Deutschland warst, worum ging es in deinem Vortrag und wie bist du zum Sprecher geworden?
Christian Schmidt hat mich auf dem JoomlaDay in Wien quasi „weichgekocht“  Danach dauerte es gar nicht mehr so lange und er rief mich an, das Thema Speaker in Gießen wurde festgezurrt. Ich hab da gar nicht lange überlegt.
Bei dem Vortrag in Gießen ging es quasi um ein CCK (Content Construction Kit) mit Joomla!-Boardmitteln – ihr seht, die Seblod-Vergangenheit hat mich nie losgelassen, obwohl ich Seblod seit den Custom Fields in Joomla! eigentlich nicht mehr einsetzen musste.

 Hier gehts zum CCK Vortrag von 2019 in Gießen: Externer Youtube Link hier..

 

Hast du außer mit Joomla! auch mit anderen CMS Erfahrungen gesammelt?
Ja, bleibt ja nicht aus…angefangen habe ich damals eigentlich auch mit Wordpress. Wie so viele Sachen habe ich Joomla! quasi eigentlich Yannick zu verdanken, genau wie Seblod oder damals Fireworks. Yannick hatte es gut drauf mich für Sachen zu begeistern, er wusste wie er solche Samen bei mir sät.
Wordpress mache ich auch noch, aber aktiv erst wieder seit knapp 2 Jahren oder so. Dann diverse Frameworks wie Laravel oder Symfony. Bei Silverstripe habe ich mal reingesehen, auch das Headless CMS Cockpit habe ich mir mal angeschaut – in den meisten Fällen aber, weil irgendein Kundenprojekt darauf basierte und ich das weiterbauen musste…
Denn grundsätzlich bin ich mit Joomla! komplett zufrieden, ich würde nach freier Wahl meistens kein anderes CMS einsetzen.
Klar, manchmal ist Joomla! vielleicht „mit Kanonen auf Spatzen“ – in so Fällen kann man dann immer noch den Einsatz eines Headless CMS oder sogar Plain HTML überlegen.

 

Du hast dich neben der Betreuung deiner beiden Hunde auch der Musik verschrieben? Was genau ist Musik für dich und welche Instrumente spielst du?
Ja, die Mucke ist eigentlich mein „Hauptding“ – hab ich aber häufig in der „Webworker“-Branche erlebt. Hier gibt’s viele Musiker und manche hatten die gleichen Intentionen wie ich.
Ich wollte eigentlich vor allem immer Rockstar werden, das war mein absolutes Primärziel. Zum Webdesign bin ich nur gekommen, weil Anfang der 2000er unser Coverdesigner so mega unzuverlässig war. Das ging mir so hart auf den Sack, dass ich mir irgendwann selber einen Computer gekauft habe und mit einer gecrackten Photoshop-Version (ich glaube PS6 oder so) meine ersten Schritte in der digitalen Bildbearbeitung gemacht habe.
Damals fing das auch so gerade mit Webseiten an und als Band MUSSTE man so’n Ding einfach haben.
Unsere erste Webseite war ein unfassbar hässliches Framemonster. Framesets! Kennt das noch einer?
Ich habe in Photoshop so ziemlich jeden Filter ausprobiert. Wie man das halt so macht.
Mittlerweile lebe ich vom „Webdesign“ und bin eigentlich „nur noch Hobbymucker“.

Ich spiele eigentlich Schlagzeug, musste aber damals auch irgendwann singen, weil kein anderer wollte und so habe ich circa 10 Jahre lang getrommelt und dabei gesungen. Bis wir dann damals ein einwöchiges Coaching „gewonnen“ haben bei einem Talentwettbewerb (da war auch Max Mutzke mit dabei, damals mit seiner alten Band Project Five – ich konnte den damals nicht leiden, weil der voll geil singen konnte und noch geil drummen, ich war sauneidisch….hahahaha…).
Die haben uns damals gesagt, dass wir uns einen Trommler suchen sollen und ich soll Frontmann werden. Das haben wir dann gemacht. Seitdem habe ich in meiner „Hauptband“ Was Wenns Regnet quasi immer als Sänger am Mikrofon gestanden.
Ich habe aber auch weiterhin in einer Coverband Schlagzeug gespielt und später auch in einer Deutschpop Band.

 Externer Bandlink bei Youtube: Was Wenns Regnet

Ich spiele also vor allem Schlagzeug, ich singe und ich hab mir vor Jahren das Gitarre spielen beigebracht. Also zumindest so, dass ich eigene Lieder machen kann, die an den Drums zu komponieren wäre nämlich kacke.
Ich bin nicht richtig gut an der Gitarre, aber für das was ich machen will, reicht es.
Bisschen Keyboard geht auch noch. Ich denke mal so geht das aber vielen Muckern: Gib uns ein Instrument und ein bisschen Zeit, dann kriegen wir da auch irgendwas raus. Muss nicht immer gut sein, aber man hört was.

Die Musik hat bis heute einen extrem hohen Stellenwert für mich. Ich habe auch erst mit Mitte 30, fast Ende 30 diesen Rockstardream aufgegeben und mich damit abgefunden eben doch „nur“ Programmierer zu sein. Das soll nicht abwertend klingen, aber für mich war das gedanklich ein echt großer Schritt. Ich liebe Joomla! und das Proggen, keine Frage, aber natürlich hätte ich lieber mal bei Rock am Ring gespielt.
Ich habe mich mittlerweile mit meiner Rolle abgefunden, ertappe mich aber hin und wieder doch dabei, dass ich mich frage: Wer oder was bist du jetzt überhaupt? Musiker? Programmierer? Künstler?
Ich glaube ganz tief innen drin, habe ich den Frieden damit noch nicht gemacht, bin aber auf einem guten Weg.

 

Was machst du abgesehen von deinen Hobbys Hund und Musik noch in deiner Freizeit?
Mir ständig neue Sachen ausdenken, ich muss immer irgendwie etwas erschaffen. Egal was, aber am besten man kann den Computer mit einbeziehen. Ich würde sagen so „Digital Art“ im weitesten Sinne ist so voll mein Ding. Ich kann mich wochenlang in Cinema 4D oder Blender vergraben und 3D-Welten erschaffen, ich mache gerne Videos, wenn ich dafür Zeit habe. Aktuell fummele ich viel mit meinem 3D-Drucker rum.
Ich habe begonnen ein Videospiel in Unity zu bauen, aber das läuft grad eher schleppend.

 

Vielen Dank für das Interview!
Sehr gerne - vielen Dank

 

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